
Produktionsintegrierte Kompensation
Wie wir die heimische Feldlerche schützen
„Der beste Eingriff ist der, den wir vermeiden können.“ So lautet die Maxime, die wir bei der Planung des Ersatzneubaus Oberbachern – Ottenhofen verfolgen. Dennoch sind bei großen Infrastrukturprojekten Eingriffe in Natur und Landschaft in gewissem Umfang nötig. Wir sind uns dessen bewusst und planen daher Kompensations- und Ausgleichsmaßnahmen von Beginn an mit. Was genau damit gemeint ist, stellen wir hier am Beispiel der Feldlerche vor.
Bei der Feldlerche handelt es sich um eine weit verbreitete Vogelart, sie ist auf der ganzen Welt zuhause: von Portugal über Irland und Kamtschatka bis Japan. Trotz ihres weiten Verbreitungsgebiets gehen seit Jahren die Bestände zurück. Daher ist die Feldlerche besonders schützenswert.
Die natürlichen Feinde der Feldlerchen sind Greif- und Rabenvögel. Auch Füchse, Hermeline und Marderhunde stellen für sie eine Gefahr dar, denn sie baut ihr Nest auf dem Boden. Dafür bevorzugt sie einen niedrigen, lockeren Bewuchs und ist somit häufig auf Ackern und Feldern zu finden. Auch in Bayern ist sie heimisch, unter anderem dort, wo unsere neue Leitung verlaufen soll.
Warum kann die Stromleitung ein Problem für die Feldlerche sein?
Zum einen nimmt der Mast per se Fläche in Anspruch, die – je nach Lage – auch Lebensraum für die Feldlerche sein könnte. Zum anderen sind die Maste wegen ihrer Höhe ein Problem für die Vögel. Sie meiden Orte, die nah an Waldrändern oder hohen freistehenden Objekten sind. Denn von diesen erhöhten Positionen spähen Raubvögel auf ihre Beute. Während der Bauphase wird die Feldlerche zusätzlich durch den unvermeidbaren Baulärm, Baustraßen und Baustellenflächen rund um die Mastbaustellen gestört.
Und was können wir dagegen tun?
Eine gängige Kompensationsmaßnahme für Feldlerchen sind Feldlerchenfenster: Das sind kleine Flächen auf Feldern, die nicht besät werden. Die etwa 20 Quadratmeter großen Lücken schaffen die Bewirtschafter der Felder, indem sie die Drillmaschine bei der Einsaat aussetzen. In Kombination mit den Lerchenfenstern werden Blüh- oder Brachestreifen angelegt. Entscheidend dabei aus Sicht der Grundstückseigentümer und -nutzer: Im Gegensatz zu anderen Kompensationsmaßnahmen müssen die Flächen nicht aus der Bewirtschaftung genommen werden. Die Artenschutz-Maßnahmen können produktionsintegriert, also im laufenden Betrieb, umgesetzt werden. Ein räumlicher Wechsel der Maßnahmenflächen im Umfeld ist ebenfalls möglich. Selbstverständlich gleicht TenneT die entstehenden Ausfälle und Aufwände finanziell aus.
Auch die Anlage von Extensivgrünland wird als Kompensationsmaßnahme für die Eingriffe im Lebensraum von Feldlerchen eingesetzt. (Foto: keBu.Medien – AdobeStock)
Um die Störung des Lebensraumes der gefährdeten Vögel auszugleichen, sind wir auf die Hilfe der Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer angewiesen. Für einen ausreichenden Schutz der Feldlerchen benötigen wir geeignete Flächen.
Weitere Details zu produktintegrierten Maßnahmen finden Sie in unserer Broschüre zu dem Thema.
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